Donnerstag, 27. August 2009

Trauer und Schuld I

Meine Trauer scheint untrennbar mit meinem Schuldgefühl verknüpft zu sein. Oft fühle ich nur noch Schuld, kaum Trauer. Wie fühlt sich denn "richtige" Trauer an? Irgendetwas in mir scheint eine sehr genaue Vorstellung zu haben, wie sich echte Trauer anfühlen muss. Und meiner Meinung nach habe ich mich nur sehr kurz so gefühlt. Und dann kamen die Schuldgefühle.
So viele Menschen meinen es gut mit mir, sagen mir viele kluge Dinge: Trauer ist nicht gleich Trauer; jeder Mensch findet darin seinen eigenen Weg; vielleicht kommt dieses absolute Gefühl der Trauer viel später wieder; dein Körper und dein Geist schützen dich nur; du nimmst ja auch Medikamente ...

Und trotzdem wünsche ich es mir oft zurück, wenn es mir "zu" gut geht, dieses brennende Gefühl von Verzweiflung, das alles andere verschluckt. Das mich die Zeit direkt nach seinem Tod nicht losgelassen hat. Da gab es nur zwei Zustände: Verzweiflung und Taubheit.
Jetzt ekel ich mich manchmal vor mir selbst. Warum spüre ich dieses Brennen nur so selten und nicht mehr mit jedem Atemzug? Warum ist mein Kopf voller unterschiedlichster Gedanken, wo ist das "Ich will ihn wiederhaben, er soll zurückkommen!", was sich anfangs in mein Gehirn eingebrannt zu haben schien? Was bin ich nur für ein Mensch, dass ich weiterleben kann, Spaß haben kann, in dieser Wohnung leben kann?

Ich weiß nicht mehr, wie ich mich fühle. Vielleicht gehts mir sogar ganz gut, und ich hab nur zu viel Angst, mir das einzugestehen? Vielleicht geht es mir auch furchtbar, und ich musste bloß irgendwann einsehen, dass mein Leben weitergeht.
Ich wünsche mir jemanden, der mich durchschaut, der mir sagt, was richtig und was falsch ist. Aber den gibt es nicht, da muss ich alleine durch.

Das habe ich in meinem langen Winter gelernt. Es tut gut, viele liebe und verständnisvolle Menschen um sich zu haben. Aber die Kämpfe mit sich, die muss man alleine ausfechten.
In diesem Winter sind es viele Kämpfe. Viele davon habe ich mir selbst aufgebürdet, durch diesen Wunsch, ständig das Richtige zu tun und das Richtige zu fühlen.

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